Rund- & Radweg - Allgemein

Neuer Radweg doch an der Straße 29.10.2008

Quelle: Chiemgau-Zeitung, Herr Thümmler / 29.10.2008
Die Gemeinde Rimsting lenkt ein: Sie ist jetzt damit einverstanden, dass der geplante neue Radweg am Chiemsee im Bereich von Aiterbach bis Hochstätt vollständig an der Staatsstraße 2093 verläuft.
Auf Drängen der Unteren Naturschutzbehörde im Landratsamt hat sie ihre Zielsetzung fallen gelassen, die neue Strecke in Ufernähe anzulegen. Ein sehr seltenes Quellmoor ist zu schützen.
Auch den Plan, den neuen Radweg zumindest teilweilse in der Nähe des Chiemsees zu schaffen, hat die Gemeinde streichen müssen. Sie bekommt den Grund nicht, den sie in diesem Fall benötigt.
Wie alle anderen Chiemseegemeinden geht auch Rimsting unter dem Dach des Abwasser- und Umweltverbandes (AZV) Chiemsee daran, die Fußgänger und Radfahrer auf dem Chiemseerundweg zu trennen. Eine Verwirklichung dieser Zielsetzung ist im Bereich zwischen Aiterbach und Hochstätt besonders schwierig.
Gemeinde und Behörden sind sich zwar einig, dass der bestehende Weg künftig ausschließlich den Fußgängern vorbehalten bleiben und ein neuer für die Radfahrer geschaffen werden soll. Doch umstritten war zuletzt die Trasse für diesen neuen Weg für die Pedalritter. Aus diesem Grund hatte der Gemeinderat auch im September beschlossen, die Beratungen - wie jetzt geschehen - fortzusetzen (wir berichteten).
Inzwischen haben Vertreter von der Kommune und den Behörden ihre Meinungen ausgetauscht. Das Ergebnis: Den Vorschlag der Gemeinde Rimsting, den neuen Weg unmittelbar neben dem alten anzulegen, hat die Naturschutzbehörde strikt abgelehnt. In diesem Bereich befinde sich, wie Bürgermeister Josef Mayer die Meinung der Behörde jetzt im Gemeinderat erläuterte, ein «europaweit einzigartiges Quellmoor», das nicht berührt werden dürfe.
Auch der Vorschlag, einen Steg anzulegen und die Radfahrer über das Moor zu führen, war für die Naturschutzbehörde nicht annehmbar. Auch in diesem Fall gilt: Das Moor ist zu schützen. Als Ideallösung wünsche sich die Untere Natuschutzbehörde sogar, so Mayer weiter, den bestehenden Uferweg zu beseitigen und überhaupt niemanden mehr ins Moor zu lassen. Er, Mayer, habe diesen Vorschlag «natürlich sofort strikt abgelehnt».
Dieser Uferweg müsse bleiben, betonte jetzt im Übrigen auch der Gemeinderat. Der Bestand dürfe durch den Neubau eines Weges an der Staatsstraße in keiner Weise gefährdet werden.
Auch die Variante, den neuen geplanten Radweg zunächst von Aiterbach bis zur so genanten Dralle-Kurve neben der Staatsstraße und dann von ihr abzweigend Richtung bestehenden Uferweg zu führen, lässt sich nicht verwirklichen. Der Grundeigentümer auf der Südseite der Häuser sei nicht bereit, so Mayer, den Grund abzutreten, der für die Anlage eines Weges auf dieser Trasse nötig sei.
Aufgrund dieser Tatsachen hat der Rathauschef, wie schon in einer früheren Sitzung, schließlich vorgeschlagen, einen Radweg neben der Staatsstraße von Aiterbach bis Hochstätt zu schaffen. Problematisch sei jedoch nach wie vor die Streckenführung in und an der Linkskurve der Staatsstraße auf Höhe der ehemaligen Dralle-Villa.
Der neue Radweg wird jetzt - nach dem Einlenken der Gemeinde - an der Staatsstraße von Aiterbach bis Hochstätt geführt. In diesem Fall entsteht die Möglichkeit, ihn direkt an den Radweg anzuknüpfen, der von Hochstätt nach Breitbrunn führt. Somit eröffne sich nun, wie der Bürgermeister weiter ausführte, die Perspektive auf einen durchgehenden Radweg von Aiterbach über Hochstätt bis Breitbrunn. th