Rund- & Radweg - Allgemein

Noch nicht über den Berg 01.10.2008

Quelle: Chiemgau Zeitung 01.10.2008 von Dirk Breitfuß / 02.10.2008
Bis Ende dieses Jahres soll die Planung stehen, ein Jahr später sollen nötige Grundstücksverhandlungen abgeschlossen sein.
Das ist der Zeitplan des Abwasser- und Umweltverbandes (AZV) Chiemsee, unter dessen Dach die Anliegergemeinden den Chiemsee-Rundweg in weiten Teilen umgestalten wollen.Das wichtigste Ziel: Radler und Spaziergänger auf getrennten Routen leiten, wo immer es geht. Dafür sind 60 Einzelmaßnahmen in den neun Gemeinden angedacht. Bisherige Kostenschätzungen gehen von knapp neun Millionen Euro aus.
Welche Wege für Radler bei der Seeumrundung künftig durch Prien führen könnten, darüber diskutierten rund 30 Teilnehmer bei einer dreistündigen Radltour entlang der fraglichen Passagen. Auch Bürgermeister Jürgen Seifert, seine Stellvertreterin Renate Hof und einige Marktgemeinderäte hatten sich trotz regnerischen Wetters in den Sattel geschwungen.
Das erste Ziel der Kolonne: die möglichen Standorte für eine Vogelbeobachtungsplattform. Die Idee von einer Verlängerung des Stegs an der Bootshütte der Polizei wurde bereits wieder verworfen, jetzt kreisen die Gedanken um zwei Plätze nahe der Fischhütte Reiter. Der erste, die Verlängerung des Uferwegs nach Osten bis zum Ufer, ist zwar praktisch schon erschlossen, aber dort verläuft der Ringkanal, und der darf wohl nicht überbaut werden. Der zweite liegt rund 20 Meter weiter nördlich im Gebüsch, wo vor Jahrzehnten noch der alte Uferweg entlang führte. Ob der Naturschutz hier mitspielen würde, muss noch geklärt werden. Und eine Plattform an dieser Stelle, die barrierefrei mit Rampe vorgesehen ist, wäre wohl teurer, weil sie über das Schilf im Uferbereich ragen müsste. Bisher hat die Marktgemeinde im Rahmen ihrer Projekte im EU-Förderprogramm «Leader» (wir berichteten) 20000 Euro für den Bau einkalkuliert.
Radler sollen nach dem Vorstellungen des AZV künftig mehrere alternative Routen durch Prien wählen können, einige Passagen, zum Beispiel zwischen Stippelwerft und Polizeihütte, aber auch zwischen ehemaliger Kläranlage und «Greamandl»-Brücke, sollen künftig Spaziergängern vorbehalten bleiben.
Für sportliche Pedaleure bietet sich die Strecke entlang der Bahnlinie Prien-Bernau an, andere sollen über den Herrnberg geleitet werden. Wie genau die Route über den Aussichtsberg verlaufen könnte, darüber waren sich die Teilnehmer der Bürgertour uneins.
Die Erkenntnisse der Rundfahrt sollen nun die Grundlage für eine Bürgerwerkstatt bilden, die Seifert ins Leben rufen möchte, sobald die Ergebnisse der Tour im Marktgemeinderat vorgestellt und das weitere Vorgehen dort ausdiskutiert worden ist. Verwaltung und Bürgermeister sind derweil gefragt, in Grundstücksverhandlungen abzuklären, ob die ein oder andere Idee durch den Erwerb von Grund realisiert werden kann.

 

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