Rund- & Radweg - Allgemein

Zu warm zum Bauen an Brücken

Quelle: OVB / 16.01.2012

Das Fundament lässt schon erkennen, dass die neue Brücke über den Mühlbach zwischen Harrasser Straße und Schöllkopf drei Meter und damit deutlich breiter wird als der Vorgänger. In dieser Woche sollen die Arbeiten fortgesetzt werden.
Grund ist das zu warme Wetter beziehungsweise der ergiebige Regen in Kombination mit der Schneeschmelze in der ersten Jahreswoche.
Der Chiemseeuferweg soll ein Premium-Radweg und so zur Speerspitze beim Buhlen um Fahrradtouristen werden. Mit diesem hohen Ziel waren die Mitgliedsgemeinden unter dem Dach des Abwasser- und Umweltverbandes (AZV) Chiemsee angetreten, als sie ein Konzept mit 43 Einzelbaumaßnahmen entwickelten. Darunter sind Neubauten von Radweg-Teilstücken ebenso wie die Erneuerung schmaler Brücken inklusive Verbreiterung sowie sogar Unterführungen.
Präsident Christoph Hillenbrand machte das Vorhaben bei der Regierung von Oberbayern zur Chefsache und ließ Millionenbeträge als Zuschüsse bereitstellen. Bis 2014 ist das Geld abrufbar. Zwei wesentliche Hürden zur Verwirklichung der einzelnen Vorhaben sind vielerorts der Grunderwerb und seine Kosten sowie die grundsätzliche Verfügbarkeit von Mitteln in den kommunalen Haushalten.
In der jüngsten AZV-Sitzung im Verwaltungsgebäude des Verbands in Stiedering hat Umweltbeauftragte Marlene Berger-Stöckl quasi zur Halbzeit der sechsjährigen Projektzeit eine Zwischenbilanz gezogen. Demnach werden von den 43 geplanten Maßnahmen voraussichtlich 18 bis zum Frühjahr 2012 abgeschlossen. Damit sei eine Summe von rund 1,8 Millionen Euro Netto-Baukosten investiert worden. Die Gesamtkosten aller Baumaßnahmen waren seinerzeit ohne Grunderwerb und Nebenkosten auf fast 6,5 Millionen Euro veranschlagt worden.
Berger-Stöckl appellierte vor allem an die Bürgermeister unter den Verbandsräten, den Grunderwerb für weitere Maßnahmen zügig voranzutreiben und die erforderlichen Eigenmittel für heuer in die Haushalte der Gemeinden einzuplanen.
Auf dem Weg zum ersten Premium-Radweg in der Region kündigte die Umweltbeauftragte des Verbands für heuer an, ein einheitliches Beschilderungskonzept in die Wege leiten zu wollen. Ein Förderantrag ist gestellt.
Für den Herbst sei der Beginn einer "Probe-Zertifizierung" für den Radweg anzustreben, so Berger-Stöckl. Ein Jahr bliebe dann Zeit für eventuelle Nachbesserungen, um die strengen "Premium"-Kriterien zu erfüllen.
Zu den 18 Einzelmaßnahmen, die bereits vollendet oder derzeit in Bau sind, zählen die Brückenbauwerke zwischen Prien und Rimsting beziehungsweise in Prien-Harras. Im alten Jahr, nach dem Ende der Radlsaison, waren die schmalen Vorgänger über den Zufluss des Greamandl-Weihers auf Rimstinger Gebiet sowie über den Mühlbach in Harras abgerissen worden. Der milde Winter trägt aber nicht dazu bei, dass diese Freiluftarbeiten zügig vollendet werden können - im Gegenteil.
In Rimsting war die Prien kurz vor ihrer Mündung in den Chiemsee nach starken Regenfällen in Verbindung mit der Schneeschmelze in den Bergen in der ersten Jahreswoche so stark angestiegen, dass sie den Großteil einer künstlichen Furt wegriss, die die Baufirma erst kurz zuvor durch die Prien angelegt hatte, um sich mit Fahrzeugen und Material Zugang zur Baustelle zu verschaffen. Der schmale Uferweg selbst ist dafür nicht geeignet.
Im Laufe dieser Woche will die Baufirma nach Auskunft aus dem Rimstinger Rathaus die Furt wieder instand und die Arbeiten fortsetzen. Die neue, drei Meter breite Brücke mit deutlich flacheren Rampen als ihr Vorläufer, soll auf jeden Fall rechtzeitig vor den Osterferien fertig werden, wenn die Radlsaison richtig anrollt.
Etwas schneller möchte die Nachbargemeinde Prien ihren ebenfalls drei Meter breiten Brückenneubau im Süden der Marktgemeinde vollenden. Auch hier haben sich die Arbeiten verzögert. Baufirma und Bauamt warten auf Frost, damit der momentan vergleichsweise aufgeweichte Kiesweg durch die Baggerbewegungen nicht noch mehr in Mitleidenschaft gezogen wird und aufwendig wieder instand gesetzt werden muss. Im Laufe dieser Woche soll es weitergehen. Im Rathaus wird die Wettervorhersage genau beobachtet, Minusgrade sind dort erwünscht.
db/th

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