Chiemseeringlinie

Ein Vorzeigeprojekt mit Perspektiven

Quelle: Nachrichten vom Chiemsee, Anton Hötzelsperger / 05.10.2007

Bernau-Felden, 05. Oktober 2007 - Die Chiemseeringlinie hat ihre Feuertaufe bestanden. Darin sind sich die Chiemsee Tourismus e.V. & Co. KG und der Regionalverkehr Oberbayern (RVO) einig. Seit dem 26. Mai umrundete der Rad- und Wanderbus des RVO täglich das bayerische Meer. Ein Fahrradanhänger ermöglichte den Einheimischen und Gästen die Mitnahme von Rädern und eröffnete so die Möglichkeit zu kombinierten Rad- und Wandertouren. Für Gäste mit einer Kurkarte war die Busfahrt in allen beteiligten Gemeinden kostenlos. Die erste Saison geht am 07. Oktober zu Ende. „Bisher haben 4.200 Fahrgäste den Bus benutzt, davon 3.200 Gäste mit einer Kurkarte", berichtete der Rosenheimer RVO-Niederlassungsleiter Franz Polland auf einer Pressekonferenz im Chiemsee-Infocenter in Bernau-Felden. 1.500 Fahrräder wurden im Anhänger transportiert, das sind 12 Fahrräder am Tag und drei pro Busfahrt. Polland hätte mit etwas mehr Radler gerechnet. „Doch in Anbetracht des schlechten Wetters im Sommer sind wir mit dieser Bilanz sehr zufrieden. Eine Anlaufphase braucht jedes Projekt, und die Resonanz der Fahrgäste war sehr gut."
Zufrieden sind auch die Vertreter des Chiemsee Tourismus. Der Vorsitzende des Chiemsee Tourismus e.V. und Bürgermeister von Seeon-Seebruck, Konrad Glück, bezeichnete die Chiemsee Ringlinie als lang ersehntes Projekt. „Die Rückmeldungen aus unserer Gemeinde sind sehr positiv. Es ist auch sehr wichtig, unseren Gästen und den Einheimischen die Möglichkeiten zu geben, den Chiemsee mit dem Bus zu umrunden." Die Gemeinde, so Glück, werde alles tun, um in der nächsten Saison für die Chiemseeringlinie zu werben.
Der Geschäftsführer der Chiemsee Tourismus KG Hermann Roth bezeichnete die große Nachfrage von Gästen als sehr erfreulich. „Wir haben fast 100.000 Flyer gedruckt, dazu viele Plakate. Die Nachfrage bei den Tourist-Infos und Beherbergungsbetrieben war so groß, dass wir mit dem Nachdrucken fast nicht nachgekommen sind." Vor allem der Radanhänger sei bei den Gästen gut angekommen. „Damit kann jeder Gast und jeder Einheimische jetzt problemlos größere Radtouren unternehmen. Die Anknüpfung an die Busse ins Priental und ins Achental hat sich hier gut bewährt." Angesichts des immer ausgeprägteren Umweltbewusstseins bei Urlaubern sei ein solches Angebot sehr wichtig. „Die Chiemseeregion wird sich in Sachen Umwelt und Natur in den nächsten Jahren noch weiter entwickeln."

Trotz der guten Resonanz sehen die Beteiligten noch Verbesserungsmöglichkeiten. „Die erste Abfahrt um 08:40 Uhr ab Prien ist möglicherweise zu früh angesetzt", meinte Franz Polland vom RVO. „Da sind die Urlauber noch nicht fertig für den Ausflug. Auch die Mittagspause zwischen 11:00 Uhr und 15:00 Uhr ist möglicherweise zu lang." Polland will alle beteiligten Gemeinden zu einem Gespräch einladen. „Dann können wir die Verbesserungsmöglichkeiten diskutieren. Sicher gibt es auch Wünsche von Kurgästen."
Hermann Roth von der Chiemsee Tourismus KG sieht bei den Zeittakten Verbesserungsmöglichkeiten. „Manche Takte zwischen den einzelnen Haltestellen scheinen zu kurz bemessen zu sein, da sollte nachgebessert werden." Fest steht, dass die Chiemseeringlinie in der nächsten Saison wieder unterwegs sein wird. „Jetzt haben wir auch im Gegensatz zu 2007 mehr Zeit, um für dieses tolle Angebot zu werben", meinte Hermann Roth. „Ich bin mir sicher, dass wir im kommenden Jahr eine Steigerung bei den Fahrgastzahlen haben werden." (Bericht T. Hötzelsperger)

Bildergalerie