Chiemseeringlinie

Gstadt steigt jetzt doch in Ringbus ein

Quelle: Chiemgau-Zeitung, Herr Thümmler / 26.07.2008

Gstadt - Der neue Gemeinderat Gstadt, seit Mai mit neuem Bürgermeister und acht neuen Mitgliedern, hat in Sachen Chiemsee-Ringbus umgedacht. Nach einem einstimmigen Beschluss in der jüngsten Sitzung im Gemeindehaus Gollenshausen gehört auch Gstadt künftig zu den Fördergemeinden des Gemeinschaftsprojekts.

Die Umsetzung erfolgt bereits ab Montag, 28. Juli, wie Bürgermeister Bernhard Hainz auf Anfrage der Chiemgau-Zeitung mitteilte.Ab Montag können die Kurkarteninhaber der Gemeinde Gstadt die Chiemsee-Ringlinie kostenlos benutzen. Für die Fahrradbeförderung - die beiden Busse verfügen über Spezialanhänger - zahlen sie pauschal einen Euro. Bürger der Gemeinde können jetzt auch eine verbilligte Tageskarte zu vier Euro, aber nur bei der Tourist-Info erwerben. Zusätzlich zu der Haltestelle im Ort Gstadt, wo die Ringbusse auch bisher schon gestoppt haben, gibt es neue Haltestellen in Schalchen und Gollenshausen.
Gstadt sei als einzige Anliegergemeinde des Bayerischen Meeres bei der Chiemsee-Ringlinie nicht mit von der Partie, hatte Hainz in der Sitzung vor einer größeren Zahl von Zuhörern erklärt. Der Bürgermeister informierte den Gemeinderat anhand eines Schreibens des Chiemsee-Tourismusverbandes über die Entstehungsgeschichte der Linie, die heuer mit Verbesserungen bereits das zweite Jahr in Betrieb sei.
Aus dem Schreiben ging auch hervor, dass die Linie 2007 4200 Fahrgäste benutzt haben, davon 3200 mit Kurkarte. 1500 Fahrräder seien befördert worden. Diese Zahl hoffen die Beteiligten des Projektes noch zu steigern. Auch Fahrplanverbesserungen seien in Vorbereitung.
Als eine der größten Fremdenverkehrsgemeinden am Chiemsee könne sich Gstadt nicht länger einer Beteiligung an der Buslinie verschließen, erklärte Hainz. Der Bürgermeister war auch der Meinung, dass die Gemeinde in Zukunft verstärkt auf den Fahrrad-Tourismus setzen solle, auch in Anbetracht des neuen Konzeptes für den Chiemsee-Uferweg, der eine Trennung von Fußgängern und Radfahrern zum Ziel hat (wir berichteten wiederholt).
Hainz wies außerdem auf das neue Infoheft der Chiemsee-Ringlinie «Wandern, Radeln und Natur erleben» mit zahlreichen Wandervorschlägen hin, in dem auch Gstadt aufgeführt sei, obwohl bisher nicht beteiligt.
Die Kosten der Beteiligung von Gstadt betragen im Jahr 2600 Euro, auch schon für 2008. Allerdings, so wurde erklärt, hatten die Gäste von Gstadt bisher keinen Nachteil bei der Benutzung der Linie. Sie konnten sich den Fahrpreis von der Tourist-Info wieder auszahlen lassen.
Ohne größere Debatte erfolgte der einstimmige Beschluss, sich an der Chiemsee-Ringlinie zu beteiligen. Dass dies bisher nicht geschehen sei, habe keineswegs finanzielle Gründe, wurde betont. Der ehemalige Bürgermeister Alois Utz und der frühere Gemeinderat wollten den Fahrradverkehr auf den Chiemseeuferwegen aufgrund der Problematik zwischen Fußgängern und Radlern nicht noch mehr fördern, so hatte das Gremium seinerzeit seinen Verzicht begründet. th

 

Bildergalerie