Chiemseeringlinie

Mit dem Radlbus zum See

Quelle: Chiemgau-Zeitung / 21.05.2010

Am morgigen Pfingstsamstag startet der Chiemsee-Ringbus in seine vierte Saison. Von Rosenheim und Traunstein bringen zwei RVO-Busse Radler inklusive ihrer Drahtesel und Wanderer ans Bayerische Meer. Auch rund um den See gibt es viele Ein- und Ausstiegsmöglichkeiten
Bernau/Chiemsee - Bis 10. Oktober starten die Ringbusse täglich um 8.30 Uhr in Rosenheim und um 9 Uhr in Traunstein, um den Chiemsee anzusteuern und ihn dann in entgegengesetzter Richtung zu umrunden. Dabei werden 25 Haltestellen angefahren, die Runde dauert knapp eineinhalb Stunden. Mittags fährt ein Bus von Prien um den See, am Nachmittag starten Touren in Chieming um 15.02 und in Prien um 15.10 Uhr.
2009 nutzten laut Hermann Roth vom Chiemsee Alpenland Tourismusverband (CAT) über 12800 Fahrgäste das Angebot, fast die Hälfte mehr als im Jahr davor. Mehr als 3500 Radl wurden auf den beiden Anhängern transportiert, die jeweils Platz für 18 Fahrräder bieten.
Der Ringbus wurde 2007 erstmals als Gemeinschaftsprojekt der Tourismusverbände CAT und Chiemgau, des Regionalverkehr Oberbayern (RVO), der Rosenheimer Verkehrsgesellschaft, der beiden Landkreise Rosenheim und Traunstein, des Abwasser- und Umweltverbandes Chiemsee, der Chiemseeagenda und von zwölf Gemeinden rund um das Bayerische Meer gestartet. Wer in einer dieser Kommunen Urlaub macht und eine Kurkarte hat, fährt kostenlos. Die normale Tageskarte kostet neun Euro, Einheimische aus den beteiligten Gemeinden zahlen vier Euro. Der Fahrradtransport kostet grundsätzlich einen Euro pro Stück und Fahrt.
Erstmals fährt heuer einer der beiden Busse mit Erdgas. Von Traunstein aus ist das noch nicht möglich, weil dieser Antriebsstoff dort nicht getankt werden kann. Beide Fahrzeuge sind behindertengerecht ausgestattet. Laut Roth ist auf Rosenheimer Seite inzwischen auch die Hälfte der Haltestellen barrierefrei ausgebaut. Auf Traunsteiner Seite besteht diesbezüglich noch Nachholbedarf.
Die Chiemsee-Ringlinie war zunächst für drei Jahre auf Probe ausgelegt. Nachdem die Resonanz von Jahr zu Jahr stieg, haben alle Beteiligten nun die Verträge verlängert. RVO-Geschäftsführer Veit Bodenschatz sieht in dem Angebot einen "Mosaikstein in unserem gemeinsamen Tourismuskonzept", sagte er bei der Saisoneröffnung im Chiemsee-Infocenter in Bernau-Felden, dem Verbandssitz des CAT.
Franz Polland, Rosenheimer Niederlassungsleiter des RVO, wies darauf hin, dass eben dieses Infocenter ebenso wie die Tourist-Info Seebruck und Rimsting-Aiterbach heuer zusätzlich als Haltestellen in den Fahrplan aufgenommen wurden.
Ergänzend zum Transportangebot gibt es für Radler und Wanderer eine Broschüre mit Tourenbeschreibungen, die ihre Ausgangspunkte an Haltestellen des Busses haben. Das Heft ist für drei Euro ebenso bei den Tourist-Infos rund um das Bayerische Meer zu haben wie ein kostenloses Faltblatt mit dem genauen Fahrplan. db

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