Chiemseeringlinie

Ringbus könnte möglich sein

Quelle: Chiemgau-Zeitung (OVB Online) / 17.10.2006

Chiemsee (edh) - Ein Busverkehr rund um den Chiemsee in den Sommermonaten könnte nun doch möglich sein. Die Gemeinderäte in Grabenstätt und Übersee haben jetzt positive Beschlüsse zur Ringbuslinie gefasst, Seeon-Seebruck und Rimsting hatten schon letztes Jahr dem Projekt zugestimmt.

Wie von Marlene Berger-Stöckl, der Umweltbeauftragten des Abwasser- und Umweltverbandes (AZV), verlautete, gebe es positive Signale auch aus Bernau, Chieming und Prien.

Auch im Falle der Gemeinden Breitbrunn, Grassau und Aschau, eventuell auch bei Marquartstein, geht Stöckl-Berger derzeit eher von einer Teilnahme an dem Projekt aus. Sie will Aschau, Grassau und Marquartstein in die Linie miteinbinden. Wohl nicht mitmachen wird laut der Umweltbeauftragten des AZV die Gemeinde Gstadt.

Der Chiemsee-Ringbus war schon für dieses Jahr angedacht gewesen. In vielen Gemeinden rund um den See überwog aber die Skepsis. Das Projekt, für das rund 60000 Euro im Jahr gebraucht werden, hätte nicht verwirklicht werden können.

Das Grob-Konzept, das im Falle einer Verwirklichung noch genauer gefasst werden muss, sieht derzeit vormittags und nachmittags je drei Runden um den Chiemsee vor, mit Abfahrtszeiten um 9, 10 und 11 Uhr sowie 15, 16 und 17 Uhr jeweils von Prien beziehungsweise Chieming aus. Der AZV Chiemsee und der Chiemsee-Tourismus-Verband, die das Projekt gemeinsam anpacken wollen, sehen in dieser Ringlinie ein Angebot, das den Einheimischen wie den Urlaubsgästen ohne Auto in den Sommermonaten eine gute Anbindung ohne mehrmaliges Umsteigen rund um den Chiemsee ermöglicht und damit den öffentlichen Verkehr rund um den Chiemsee dauerhaft aufwertet.

Die Kosten für die Gemeinden liegen im Durchschnitt bei rund 4000 Euro, wobei größere Gemeinden wohl etwas mehr, kleinere etwas weniger zu zahlen haben werden. Die Ringlinie soll zunächst für drei Jahre laufen. Danach will man je nach Akzeptanz weitersehen. Berger-Stöckl zweifelt nicht daran, dass die Linie gut angenommen werden wird. «Ich betrachte den Ringbus als ganz wichtiges Gemeinschaftsprojekt, damit wir beim öffentlichen Verkehr überhaupt noch vorwärts kommen.»

Die Fahrpreise stehen zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht fest. Sicher aber wird den Inhabern einer Kurkarte ein deutlich günstigerer Preis angeboten werden - wenn nicht gar Fahrten zum Nulltarif. Dies wäre ein Beitrag dazu, die Kurkarte für die Gäste noch attraktiver zu machen. Dazu gibt es das positive Beispiel aus Waging, wo die Kurkarten-Besitzer die Bahnlinien nach Traunstein, Ruhpolding und Garching ganz umsonst und beliebig oft nutzen können.

Der Grabenstätter Gemeinderat, der letztes Jahr eine Beteiligung noch abgelehnt hatte, stimmte in seiner jüngsten Sitzung ohne Gegenstimme dafür. Ein Argument für die Zustimmung war auch ein Schreiben von Berger-Stöckl: Sie kam der von den Gemeinden Grabenstätt und Übersee vorgeschlagenen Version entgegen, die Ringlinie vormittags von Grabenstätt nach Chieming anstatt von Grabenstätt in Richtung Prien laufen zu lassen. Diese Änderung werde jetzt, so Stöckl-Berger weiter, auch von der Gemeinde Chieming mitgetragen, obwohl sich diese Kommune vor allem einen verbesserten Anschluss zum Achental gewünscht hätte.

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