Chiemseeringlinie

Ringbus rollt in Saison

Quelle: Chiemgau-Zeitung, Dirk Breitfuß / 28.05.2009

Am Samstag startet der Chiemsee-Ringbus in seine dritte Saison. Bis Mitte Oktober werden die beiden Fahrzeuge mit Fahrradanhängern täglich mehrmals Radler und Wanderer um das Bayerische Meer befördern. Eine der Touren startet heuer erstmals in Rosenheim und hält auch in Bad Endorf.
2007 war aus der Idee der Chiemseeagenda Wirklichkeit geworden. Dank der finanziellen Unterstützung durch die beiden Landkreise Rosenheim und Traunstein sowie der Anliegergemeinden des Bayerischen Meeres sowie von Aschau, Bad Endorf und Grassau, wo die Busse ebenfalls Haltestellen anfahren, können Kurkarteninhaber all dieser Gemeinden kostenlos einsteigen. Nur der Fahrradtransport kostet pauschal einen Euro.
Im ersten Jahr hatten die beiden Ringbusse 4.679 Personen befördert, davon 3.565 Kurkarteninhaber. 2008 waren es bereits 8587 Fahrgäste, von denen 7.455 dank Kurkarte nichts bezahlen mussten. Waren 2007 1.623 Räder auf die beiden Hänger mit einem Fassungsvermögen von jeweils bis zu 16 Fahrrädern geladen worden, waren es im Vorjahr schon 2.427. «Über die 10.000er-Marke würden wir uns freuen», gab der Rosenheimer Niederlassungsleiter des Regionalverkehrs Oberbayern (RVO), Franz Polland, bei der Saisoneröffnugn im Chiemsee-Infocenter «Hatzhof» in Bernau-Felden für heuer als Ziel für die Fahrgastzahlen aus.
Der RVO betreibt die Linie und soll dies auch über 2009 hinaus tun, wenn es nach dem Geschäftsführer des Chiemsee-Tourismusverbandes, Hermann Roth, geht. «Wir müssen uns heuer Gedanken über die Fortführung machen», kündigte Roth Gespräche mit dem RVO und allen anderen Beteiligten an.
Denn das Ringbus-Projekt war bei seinem Start 2007 zunächst auf drei Jahre befristet worden. Diese Erprobungsphase läuft also heuer aus. «Wir hoffen auf eine nachhaltige Steigerung, damit Gespräche über eine Fortführung aufgenommen werden können», spielte RVO-Geschäftsführer Veit Bodenschatz den Ball zurück.
In der dritten Saison sind erstmals Rosenheim (Abfahrt 8.30 Uhr am Bahnhof) und Bad Endorf (9.00 Uhr am Bahnhof) in den Fahrplan integriert, bevor der erste Bus turnusmäßig um 9.30 Uhr am Priener Bahnhof seine Morgenrunde startet. Um 9 Uhr setzt sich das zweite Fahrzeug in Traunstein am Bahnhof in Bewegung und umrundet das Bayerische Meer dann in entgegengesetzter Richtung. Rosenheimer müssen spätestens um 16.50 Uhr am Priener Bahnhof wieder zusteigen, damit sie um 17.30 Uhr wieder am Bahnhof ihrer Heimatstadt sind.
Im Fahrplan hat der RVO auch die Anschlussverbindungen zur Prien- und Achtentalbuslinie berücksichtigt, so dass Umsteigen schnell möglich ist. Eine Tageskarte kostet für Fahrgäste, die keine Kurkarte einer der beteiligten Gemeinden besitzen, entsprechend dem RVO-Tarif neun Euro, Einheimische bekommen sie zum Vorzugspreis von vier Euro. Zusätzlich gibt es Einzel- und Gruppenfahrkarten.
Die Haltestellen wurden heuer durchnummeriert, um den Streckenplan durchschaubarer zu machen. Er ist auf einem Faltblatt abgebildet, das kostenlos bei allen Tourist-Infos, an Tankstellen, in Fahrradgeschäften und Freizeiteinrichtungen der Region zur Mitnahme ausliegt.
Der RVO arbeitet derzeit daran, alle Haltestellen barrierefrei zu gestalten. Vor einigen Monaten hatten Vertreter des Unternehmens und Touristiker gemeinsam mit den Behindertenbeauftragten der beiden Landkreise, Anita Read (Rosenheim) und Siegi Götze (Traunstein), alle Haltepunkte in Augenschein genommen. An einigen seien noch bauliche Maßnahmen erforderlich, erklärte Polland jetzt. Im Landkreis Rosenheim sollen diese bis zum Saisonstart 2010 erledigt sein, im Nachbarlandkreis Traunstein seien die Gespräche noch nicht so weit.
Ergänzend zum Ringbus gibt es ein Heft mit Tourentipps für Radler und Wanderer, das für drei Euro bei Tourist-Infos, Buchhandlungen und in den Bussen selbst erhältlich ist. Aber auch die mittlerweile erprobten Fahrer können bei Bedarf viele Tipps zu Sehenswürdigkeiten geben. Db

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