Naturführungen "Der Natur auf der Spur"

Auf den Spuren einer seltenen Art

Quelle: Chiemgau-Zeitung (OVB-Online) / 17.06.2014

Obwohl zeitweise nur noch ein einziges Quartier in Bayern bekannt war (im Schloss Herrenchiemsee), haben nach Ansicht von Experten vermutlich in mehreren Refugien am Alpenrand Einzeltiere überlebt, die übrigens bis zu 20 Jahre alt werden können. Erfreulicherweise wurden in den vergangenen Jahren einige neue Vorkommen entdeckt. Es gibt also Hoffnung, dass der Rückgang gestoppt ist und sogar eine leichte Wiederausbreitung der Art beobachtet werden kann.

Das Bayerische Landesamt für Umwelt unterstützt mit einem gezielten Artenhilfsprogramm den Erhalt und die Wiederausbreitung der Art. Damit dieses Programm erfolgreich sein kann, benötigen die beauftragten Fledermausexperten in diesem Jahr die Unterstützung der Bevölkerung.

Der Landkreis Rosenheim hat eine besondere Bedeutung für die Kleine Hufeisennase, da hier zwei der drei größten Fortpflanzungskolonien liegen (Herrenchiemsee und Aschau). Da immer wieder weitere Einzeltiere im Landkreis entdeckt werden, besteht Hoffnung, dass sich die Art hier regional wieder ausbreitet und weitere Vorkommen existieren.

Die Art nutzt in Deutschland im Sommer ausschließlich Gebäude zur Aufzucht der Jungtiere. Am liebsten hat sie größere und dunkle, zum Teil verwinkelte Dachböden. Um in ihr Quartier zu gelangen, brauchen die Fledermäuse eine große Öffnung, durch die sie durchfliegen können. Im Sommer hängen die Hufeisennasen einzeln wie kleine Birnen in den Dachböden. Sie verstecken sich nicht in Spalten und Ritzen wie andere Fledermausarten und bilden fast nie eine dichte Gruppe. Auffällig ist auch die Flughaut, die wie ein Mantel um die Fledermaus gewickelt ist. Am Boden verraten kleine schwarze Kotkrümel die Anwesenheit der nützlichen Tiere.

Brigitte Meiswinkel, die vor Ort zuständige Biologin, bittet um Hilfe bei der Suche nach dem Sommerquartier der Kleinen Hufeisennase im Landkreis Rosenheim. Sie nimmt gerne Hinweise auf Vorkommen von Fledermäusen in Dachräumen entgegen und berät auch bei Fragen in Sachen Fledermaus. Wie Meiswinkel betont, könne jede Meldung einen wichtigen Beitrag für den Schutz und den Erhalt dieser einzigartigen Fledermausart leisten.

Hinweise nimmt die Biologin unter der Telefonnummer 0176/54698870 oder unter magnolia1704@gmx.de entgegen.

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