Priener Solargesellschaft

Erneuter Ausbau der Anlage geplant

Quelle: Chiemgau-Zeitung / OVB Online / 30.11.2011

Prien - Einen erneuten Ausbau ihrer Anlagen in Prien plant die Solargesellschaft "Strom vom Schuldach". In der Gesellschafterversammlung haben die Anteilseigner die Weichen fu?r eine Erweiterung im nächsten Jahr gestellt.

Die Geschäftsfu?hrer Herbert Langmann und Anton Stefanutti berichteten von einer sehr erfolgreichen Entwicklung der Gesellschaft. So habe man mit dem letzten Bauabschnitt die Grenze 100 Kilowattpeak u?berschritten. Auf einer Fläche von zirka 800 Quadratmetern können nach Angaben der Geschäftsfu?hrer jährlich mehr als 100.000 Kilowattstunden Strom erzeugt werden.

Die Module befinden sich auf den Dächern der Franziska-Hager-Schule, der Waldorfschule und auf dem Trachtenstadel in Atzing. Zu ihrer Finanzierung waren 400.000 Euro notwendig, die 120 Gesellschafter aufbrachten.

Langmann berichtete, dass die Gesellschaft in den letzten drei Jahren mehr als die Hälfte der gesamten Anlage gebaut habe, obwohl der Staat die Einspeisevergu?tung von urspru?nglich 57,4 Cent pro Kilowattstunde im Jahr 2004 auf heute 28,74 Cent gesenkt habe.

Anhand von Berechnungen zeigte Langmann den Gesellschaftern, dass Investitionen in die Fotovoltaik heute genau so rentabel seien wie im Jahre 2004, als die Einspeisevergu?tung noch so hoch gewesen sei. Denn seitdem seien die Kosten fu?r eine etwa zehn Quadratmeter große Anlage mit einem Kilowattpeak von etwa 6000 auf zirka 2300 Euro gesunken. Der jährliche Ertrag pro 1000 Euro Gesellschaftseinlage liege konstant bei etwa 100 Euro.

Durch das Energieeinspeisegesetz von 2004 wird die Einspeisevergu?tung auf 20 Jahre zugesichert. Das Argument vieler, die gesunkene Einspeisevergu?tung mache die Fotovoltaik unrentabel, widerlegte Langmann. Auch wenn sich die Einspeisevergu?tung dem normalen Strompreis von derzeit zirka 22 Cent pro Kilowattstunde annähere, werde sich an dieser Situation nicht viel ändern. Denn die Investitionskosten werden laut dem GeschaÅNftsfu?hrer weiter sinken und die Qualität beziehungsweise der Wirkungsgrad der Solarmodule wird steigen.

Anton Stefanutti, selbst Kommunalpolitiker, beleuchtete von seinem Standpunkt aus die politische Situation in Deutschland. Der beschlossene Atomausstieg bis 2022 realisiere sich nicht von selbst. Im vergangenen Jahr konnte Stefanutti keine u?berzeugenden Anstrengungen der Politik erkennen, dieses Ziel zu erreichen. Er forderte deshalb die Gesellschafter und die Bu?rger auf, selbst aktiv zu werden.

Die Gesellschafter befu?rworteten auf der Versammlung eindeutig den weiteren Ausbau der Anlage im kommenden Jahr und stellten den ökologischen Wert der gesamten Anstrengungen in den Vordergrund. Ab sofort können deshalb wieder Gesellschaftsanteile in Höhe von je 1000 Euro erworben werden. Als besonderer Anreiz fu?r weitere Beteiligungen gilt: Wer bis 31. Dezember 2011 eine verbindliche Beteiligungserklärung abgibt und die Gesellschaftseinlage spätestens bis Ende März 2012 einbezahlt, wird voll am Gewinn fu?r 2011 und 2012 beteiligt.

Weitere Ausku?nfte gibt Herbert Langmann unter Telefon 08051 / 1382. Zu erreichen ist er auch per E-Mail unter herbert.langmann@t-online.de .

re/Chiemgau-Zeitung

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